Der entsetzliche Krieg in der Ukraine lässt auch uns nicht unberührt. Die Tafel Göttingen ist tief erschüttert von all dem Leiden, das täglich unschuldigen Menschen durch die unmenschliche Aggression einer mörderischen Diktatur zugefügt wird.
Umso dankbarer sind wir für die immense Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft gegenüber geflüchteten Menschen, die überall in unserer Stadt zu erfahren ist. Natürlich tun auch wir von der Tafel das uns Mögliche, um so gut zu helfen wie wir können.
Unsere Tafel war und ist für alle Menschen offen, die der Hilfe bedürfen. Selbstverständlich gilt dies auch und gerade für jene, die in den vergangenen Wochen auf der Flucht vor dem Krieg ihren Weg in unsere Stadt gefunden haben. Seit einigen Wochen wenden sich täglich Einzelpersonen und viele Familien aus der Ukraine an uns und bitten um Unterstützung. Ihnen allen wollen und werden wir helfen, so gut es uns möglich ist.
Gleichzeitig sind wir konfrontiert mit den Folgen der Pandemiejahre und den
gestiegenen und weiter steigenden Lebenshaltungskosten: Auch ohne
Berücksichtigung der kürzlich Geflüchteten registrieren wir seit Jahresbeginn
eine wachsende Nachfrage nach unseren Unterstützungsleistungen.
Insgesamt verzeichnen wir einen dramatischen Zuwachs der Kundenzahlen, allein in den letzten drei Wochen um 35% auf nunmehr mehr als 1200 Personen. Dies ist nicht nur für unsere Ehrenamtlichen eine enorme Belastung. Es macht sich natürlich auch für unsere Kund*innen bemerkbar: durch längere Wartezeiten und, leider, durch geringere Warenmengen. Denn die Menge der uns zur Verfügung stehenden Lebensmittel ist keineswegs gestiegen, sondern eher gesunken.
Zur Bewältigung der aktuellen Herausforderungen bitten wir unsere Mitmenschen daher dringend um Hilfe, damit wir auch zukünftig in gewohnter Weise für alle da sein können, die darauf angewiesen sind. Es gibt mehrere Wege, auf denen Sie uns helfen können, wenn es Ihnen möglich ist:
Durch Lebensmittel: Sammeln Sie privat, im Freundeskreis oder in der Firma Lebensmittel und andere Gegenstände des täglichen Bedarfs für unsere Kund*innen. Besonders geeignet hierfür sind haltbare Dinge wie z.B. Nudeln, Reis, Konserven aller Art. (Nicht jedoch: kühlpflichtige, alkoholhaltige, angebrochene oder abgelaufene Waren.)
Die Abgabe von Spenden ist möglich von Montag bis Freitag in unserer Hauptstelle, Mauerstr. 16/17, ab 8:00 Uhr. Bei größeren Mengen holen wir gerne bei Ihnen ab, gegen Vorlage eines Zahlungsbeleges stellen wir auf Wunsch gerne eine Spendenbescheinigung aus.
Finanziell: Erstmalig in unserer Geschichte halten wir es für angemessen, zur Ergänzung unseres Sortiments Waren zuzukaufen. Generell wollen wir natürlich beim Grundgedanken der Tafelbewegung bleiben, die Überschüsse unserer reichen Gesellschaft zu nutzen, um die Bekämpfung von Armut mit dem Einsatz gegen die Verschwendung wertvoller Lebensmittel zu verbinden.
Zur Bewältigung der aktuellen Situation halten wir es aber für angemessen, vorübergehend Ausnahmen zu machen. Wenn Sie dies unterstützen möchten und können, bitten wir um Überweisung unter Angabe des Stichworts „Lebensmittel” auf eines unserer Konten. Alternativ freuen wir uns auch über die Spende von Einkaufsgutscheinen, erhältlich bei den wohlbekannten Einzelhandelsketten.
Durch tätige Mitarbeit: Zur Bewältigung der gestiegenen Kundenzahlen und zur Kompensation aktueller Personalknappheiten suchen wir wieder hilfsbereite Menschen zur ehrenamtlichen Mitarbeit, vor allem für unsere Ladenausgaben.
Ukrainische oder russische Sprachkenntnisse sind von Vorteil, aber erforderlich ist lediglich die Bereitschaft, in einem netten und engagierten Team mit anzupacken. Die Schichten in unseren Ausgaben haben eine Länge von ca. 4 Stunden, ohne längerfristige Verpflichtung zur Mitarbeit. Bei Interesse bitten wir um Kontaktaufnahme per Telefon oder Mail.
Vielen Dank für Ihre Hilfe!