Am 26. Oktober 2019 trafen sich 30 Tafeln aus Niedersachsen und Bremen zu ihrer jährlichen Landesverbandssitzung in Göttingen. Auf dieser Sitzung wurden die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der Tafeln in Niedersachsen und Bremen intensiv diskutiert.
Die anwesenden Tafeln wurden durch die Zweite Vorsitzende der Tafel Göttingen e.V., Monika Jüttner, begrüßt. Sie stellte den anderen Tafeln die Arbeit und insbesondere die Projekte der Tafel Göttingen in ihrer Begrüßungsrede vor.
Des Weiteren war auch die Sozialdezernentin der Stadt Göttingen, Petra Broistedt, anwesend. Sie brachte in ihrer Rede besonders ihre Wertschätzung für die Arbeit der Tafeln zum Ausdruck. Gleichzeitig informierte sie über die Zahlen der Kinderarmut der Stadt Göttingen, wo mittlerweile jedes 7. Kind in Armut lebt, was einer Zahl von ca. 3.000 Kindern entspreche. Frau Broistedt machte deutlich, dass die Tafeln für diese Kinder von großer Wichtigkeit sind, da Kinder der Armut oftmals schutzlos ausgeliefert sind.
Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil, der leider nicht anwesend sein konnte ließ, durch den Landesvorsitzenden Manfred Jabs, ein Grußwort an die Anwesenden verlesen. In diesem brachte Weil, der auch gleichzeitig Schirmherr des Landesverbandes Niedersachsen/Bremen ist, seine ungebrochene Achtung und Wertschätzung für die Arbeit der Tafelehrenamtlichen zum Ausdruck.
Anwesend war auch die Geschäftsführerin von Tafel Deutschland Evelin Schulz, welche auf die bestehenden Projekte des Bundesverbandes Tafel Deutschland aufmerksam machte und die anwesenden Tafel-Vernatwortlichen herzlich dazu einlud an den bestehenden Angeboten des Bundesverbandes teilzunehmen.
Der Landesvorsitzende Jabs machte weiterhin in seinem Bericht darauf aufmerksam, dass die Tafeln in Niedersachsen und Bremen zu wenig Lagermöglichkeiten, insbesondere für Kühlwaren und üppige Großspenden haben. Dadurch sei es in der Vergangenheit schon notgedrungen zur Ablehnung von Spenden gekommen.
Außerdem erwähnte Jabs in seinem Bericht, dass die Ehrenamtlichen der Tafeln in erster Linie ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind, meistens im Rentenalter. Gerade einmal 2% der Ehrenamtlichen sind unter 30 Jahre alt. Das ist der Grund, weshalb die Tafel sich langfristig zum Ziel gesetzt hat, die Nachwuchsarbeit zu stärken.
Auf Initiative der Tafel Göttingen wurde deshalb gemeinsam mit dem Landesvorstand ein Antrag auf Satzungsänderung gestellt. Dieser Antrag sieht vor, dass die Satzung dahingehend geändert wird, dass das Ziel der Jugendförderung mit in die Satzung aufgenommen wird. Darüber hinaus soll ein weiterer Vorstandsposten in Form eines Jugendbeirates geschaffen werden. Dieser soll in Zukunft die Belange der jungen Tafelehrenamtlichen in die Vereinsarbeit mit einbringen.
In Göttingen ist dies schon ein Erfolgsmodell. Die Tafel Göttingen hat zurzeit eine eigene aktive Jugendgruppe, welche aus ca. 30 jungen Ehrenamtlichen besteht. Diese Gruppe hilft nicht nur im Tafelalltag mit, sie arbeitet darüber hinaus auch an verschiedensten Projekten und der Öffentlichkeitsarbeit mit.
Der Antrag wurde bei einer Enthaltung angenommen. Die Tafel Göttingen freut sich, in diesem Jahr Gastgeberin des jährlichen Landesverbandstreffens gewesen sein zu dürfen und ist sehr glücklich über die Ergebnisse des Treffens, insbesondere hinsichtlich der Jugendarbeit.